Bevor ich schwanger war kannte ich Sodbrennen nur vom hörensagen. Besonders an Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern schien dieses mysteriöse Phänomen um sich zu greifen. Glücklicherweise nicht bei mir – wie ich jetzt weiß.
Wann ich in der Schwangerschaft das erste Mal Sodbrennen gehabt habe, kann ich deshalb auch nicht klar sagen; es dauerte eine ganze Weile bis ich dieses seltsame Gefühl überhaupt einordnen und benennen konnte.
Entstehen tut Sodbrennen bei Schwangeren dadurch, dass einerseits Hormone auf die Muskeln und Sehnen wirken um sie weicher und geschmeidiger für die Geburt zu machen (vor allem um das Becken zu lockern) – und das betrifft dann leider auch den Muskel, der den Mageneingang zur Speiseröhre hin verschliesst – und andererseits, dass irgendwann der kleine Mensch, der da in einem heranwächst so groß geworden ist, dass er oder sie noch zusätzlich von unten gegen den Magen drückt, was das Problem mit dem Magenschließmuskel noch verschlimmert.
Normalerweise ist es ein relativ kleines Problem, Sodbrennen zu behandeln. Aber da man in der Schwangerschaft ja so gut wie keine Medikamente nehmen darf, und meistens auch nichts möchte, habe ich mal ein paar natürliche (wenn auch manchmal realtiv abenteurliche) Hilfen bei Sodbrennen in der Schwangerschaft zusammengesucht, die gefahrlos anzuwenden sein sollen. Einige davon habe ich selbst schon probiert – andere nicht.
Leider kann ich zu den meisten Mitteln keine Information darüber liefern, warum sie helfen. Was ich weiss ist, dass sich Fett (wie in Nüssen und Milch) und Basenbildner (wie in Natron) positiv auf das Sodbrennen auswirken. Allerdings stellt sich dann schon wieder die Frage, warum man dann nach dem Verzehr der fettigen Weihnachtsgans überhaupt erst Sodbrennen bekommt…
Generelle Tipps bei Sodrennen sind:
- Lieber mehrere kleine Mahlzeiten essen als wenige große – so ist der Magen nicht so voll und es baut sich nicht noch zusätzlicher Druck auf.
- Nach dem Essen möglichst länger in einer aufrechten Position bleiben und sich nicht aufs Sofa legen.
- Darauf achten, wovon man besonders Sodbrennen bekommt und diese Lebensmitteln dann natürlich vermeiden – leider kann diese Liste von Schokolade bis Obst zu ziemlich alles enthalten und ist sehr individuell.
- Viel Trinken!
- Nicht zu scharf essen.
- Kaffee und schwarzen Tee weglassen.
Hilfen bei aktuem Sodbrennen:
- Rohe Mandeln kauen (alternativ sollen auch Erdnüsse oder andere Nüsse gehen).
- Frische Minzblätter kauen.
- Milch trinken oder andere Milchprodukte zu sich nehmen (möchtlichst ohne weitere Zusätze)
- Eine Scheibe trockenes Brot oder Toast in kleinen Stückchen essen, lange kauen.
- Jeden Morgen ein Glas Wasser mit einem Eßlöffel Apfelessig trinken.
- 1-2 Teelöffel Heilerde – entweder in ein Getränk oder Joghurt gerührt oder als Kapsel eingenommen.
- Etwas rohe Kartoffel essen oder Kartoffelsaft trinken.
- Popcorn essen.
- Einen Teelöffel Senf essen.
- Kamillentee trinken.
- Haferflocken essen.
- Kaisernatron – entweder als Pulver in ein Glas Wasser eingerührt (schmeckt relativ salzig) oder als Tablette eingenommen.
Wenn gar nichts mehr geht:
- Gaviscon
- Rennie
- Talcid
Wichtig: ich bin kein Arzt und gebe daher keine medizinischen Ratschläge! Was ihr ausprobiert und einnehmt tut ihr auf eigene Gefahr!
2 Comments
Universalgenie Natron – Der Apfelgarten
10. März 2017 at 10:55[…] der Schwangerschaft (aber natürlich auch sonst) kann man Natron gegen Sodbrennen und Völlegefühl einnehmen: etwas einen halben Teelöffel auf ein Glas Wasser oder eine gepresste Natrontablette mit […]
Ahoi! – Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft – Der Apfelgarten
9. Mai 2017 at 14:46[…] weiter eine Schwangerschaft voranschreitet, desto mehr “Zipperlein” bekommt man. Sodbrennen hier, Rückenschmerzen da, erste Übungswehen und häufig ebend auch Ödeme – Wassereinlagerungen in […]